Raphaela Kula

vom verschwinden, disappearing

eine Trilogie bei "bewegter Wind" in Nordhessen - eine Beschreibung

die performance vom verschwinden/disappaering bietet den Prozess / das Bild des Verschwindens als realen Vorgang an. An unerwartetem Ort webe ich mich (die Künstlerin) mittels organischen Materials in ein, in diesem Prozess entsteht ein Objekt, das nach Ende der performance beibt und vor Ort durch äußere Einflüsse dem verschwinden preisgegeben ist,

13/14. 8 auf dem Offenberg:
Weite, Landschaft, Sommer, Wind, Horizont, Sonne, offene Fläche, weiter Blick  

2 Tage verbringe ich auf dem Hügel, fühle mich als Teilchen der Landschaft, an zwei Tagen jeweils ca 8 stunden webe ich mich in einen von Weißdorn, Brennesseln und anderen Wildkräutern bereits eingenommenen, teilweise morschem Ansitz ein, der hierduch transformiert wird, eine neue Bedeutung erfährt. Im Prozess mache ich mir den Ort vertraut, eigne ihn mir an. Es kommen unterschiedlichste Menschen vorbei, die sport treiben, Hunde ausführen, spazieren gehen, zufällig gucken, um die Ecke wohnen und explizit Kunstinteressierte wegen des Festivals. Viele nehmen die zeitintensive performance wahr, einige verweilen, einge sehr lange, kommen sogar wieder, um die Entwicklung zu sehen. Manche setzen sich dazu, sogar ein Hund tut dies, einige bleiben richitg lange, über eine Stunde, ich webe konzentriert weiter und spreche mit meinen Gästen über das verschwinden, die Bedeutung hier und jetzt an diesem Ort  

21.8. eine Nische im Carlstunnel bei Deisel:
Dunkelheit, Enge, Wind, Kälte, Begrenzung, Geräusche , wenig raum, eingeschränkter Blick  

1 Tag verbringe ich in einer Nische im Tunnel, von ca 9.30 bis 19 Uhr, der vormittag ist spannend, immer wieder radeln Menschen vorbei, einzeln oder in kleinen Gruppen, gehen spazieren, als kleien Gruppe, auch mit Hund, unterschiedliche Tempi, mit dem Rad schnell, zu Fuß langsamer.
Ich webe mich in der Nische ein, eigne mir den Ort an. Immer wieder Dunkelheit, die Geraäusche sind besonders und intensiv, ich höre ein einzelnes trockenes Blatt auf dem Boden entlangkratschen, vom Wind geweht. Ich höre die, die durch den Tunnel wollen schon von weitem, lange bevor sich sie sehe. Ich sehe immer, sie je nach Schnelligkeit mich nicht. Dennoch nehmen mich unterschiedlichste Personen war, darunter Kinder aber auch ein Hund. Ein Mädchen radelt mit ihrem Vater ganz schnell vorbei, am Tunnelausgang stoppen sie, sie sagt, ich höre es “da war was”, der Vater wiegelt ab, fährt aber mit ihr zurück und dann stellen beide gemeinsam fest, dass das wirklich was ist, sie entdecken etwas Unerwartetes an unerwartetem Ort, weil sie nochmal geschaut haben. Mit denen, die ich wahrnehmen, spreche ich über das verschwinden, seine Bedeutung jetzt und an diesem Ort  

an beiden Orten sind die Inhälte ähnlich und doch aufgrund des Ortes anders,
Themen sind Zeit, immer wieder Zeit....
Aufmerksameit und Konzentration
Blick- Perspektivwechellvon innen nach außen, von außen nach innen
Wahrnehmung , was ist bewusst, was unbewusst
Angst
Vergänglichekeit
Fremdes und Vertrautes ...

Ausstellungsorte 2016