1. Preis: „to remember“ von Hannah Streefkerk (Schweden)
Diese Arbeit hat in allem überzeugt. Die Korrespondenz mit dem Ort und gleichzeitig die deutliche Abgrenzung als artifizieller Eingriff.. Durch eine Dichte und starke Präsenz gerade ohne Wucht und raumgreifende Eingriffe.
Wie ein Sog zieht es den Betrachter in eine Miniaturwelt auf dem Waldboden, auf dem sich die zarte Arbeit entfaltet.
Mit großer Materialsensibilität sind die Blätter gleich den natürlichen Blättern nachgebildet und mit Sorgfalt auf dem Waldboden befestigt. Überzeugt hat die Verarbeitung und Umsetzung der Idee der Arbeit. Die Vergänglichkeit zu konservieren als künstlerische Sichtbarmachung und so über das Erinnern poetisch zu erzählen ist hier überzeugend gelungen.
Hier ist Kunst entstanden als eigenständige Antwort auf Natur.
In allen drei preigekrönten Arbeiten hat uns die Poesie der Idee wie auch der Umsetzung besonders berührt.
2. Preis: „Zwischen Leben leben“ von Burkhart Uliczka (Deutschland)
In einem gerodeten Waldteilstück unweit des Windrades entfalten sich junge Weidenbäume als kleine künstliche Schonung. Die Weiden sind mit schimmernden, blanken Metallkugeln präpariert, in denen der Wald, die Weiden selbst aber auch der Betrachter gespiegelt wird. Diese Kugeln sind so in den Weiden verankert, daß sie zu einer Einheit mit dem Baum einwachsen und das filigrane Weidenlaub spiegelt sich in der blanken Außenhaut der Kugeln, was dieser Arbeit einen gewissen Zauber verleiht.
Natur und artifizieller Eingriff verweben sich in dieser Arbeit in einer stimmigen Einheit.
3. Preis: „zwischen Schwarz und Weiß“ von Anke Sauer (Deutschland)
Anke Sauer hat in einer zurückhaltenden Weise mit einfachen Mitteln einen sehr präsenten Raum geschaffen, der artifiziell ist und doch korrespondierend mit der direkten Umgebung. Sie hat den Ort für die technischen Notwendigkeiten genutzt, die Technik der Verspannung tritt jedoch völlig in den Hintergrund und das zarte Material der Fäden kann sich frei bewegen und entfalten. Der durch die weißen und schwarzen Fäden entstandene Raum nimmt selbst den leisesten Windhauch auf und ist in ständiger Bewegung. Es entsteht ein Zwischenraum, ein beständig wechselnder Zwischenzustand, ein bewegter poetischer Raum, der den Betrachter bezaubert und berührt.