Preisverleihung und Finissage
Landschaftsausstellung vom 13.-27.8.2023 in Wolfhagen – Nothfelden und Philippinenburg
Mit fast 50 Installationen, Videos, Performances von Künstlerinnen und Künstlern aus 13 Ländern. Veranstalter ist der Verein „bewegter wind“, der mit Unterstützung vom Landkreis Kassel, der Stadt Wolfhagen und Unterstützern die Ausstellung im Windkunstland Nordhessen realisiert.
Ein ehrenamtliches Helferteam aus der ganzen Region ermöglicht zusammen mit den Förderern, daß die Ausstellung für alle rund um die Uhr kostenlos zugänglich ist und so auch viele Interessierte über die Kunstszene hinaus erreicht.
Zwei Wochen lang konnten tausende Besucherinnen und Besucher aus nah und fern den Zauber der außergewöhnlichen Kombination von Kunst, Wind und Landschaft entdecken. Das begeisterte Feedback für die vielfältige Ausdruckskraft der Kunstwerke und die eindrücklichen Landschaftssituationen wird ergänzt durch eine sehr heitere, kommunikative Stimmung. Kunst ist Kommunikation. Viele der Künstlerinnen und Künstler waren vor Ort und genossen den Austausch untereinander genau so wie das Gespräch mit dem Publikum.
Zur Finissage werden die Preise vergeben. Die Preisjury setzt sich aus Ursula Eske, Dr. Carola Schneider und Sabine Stange zusammen. Nach intensiver Beratung entschieden sie sich für sechs Preisträgerinnen und Preisträger. Deren Exponate erfahren besondere Würdigung, aber alle teilnehmenden Künstler haben mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen. Gemeinsam mit der Vizelandrätin Silke Engler, Bürgermeister Dr. Dirk Scharrer und den Ortvorstehern Helga Hughes und Torsten Grüning überreicht Kuratorin Reta Reinl die Preise.
So geht der herzliche Dank der Veranstalter an die Künstlerinnen und Künstler, die Förderer und die vielen Helfenden und Unterstützende. Ein Puzzlewerk der Einzelleistungen ist gelungen und ist zu einem Erlebnis von zeitgenössischer Kunst, Landschaft und Miteinander geworden.
Kriterien zur Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger:
Thematische Bezug zum Wettbewerbsthema „beyond …darüber hinaus“
Landschaftsbezug
Künstlerische Qualität/ Umsetzung
Konkreter Windbezug oder inhaltliche Thematisierung von Wind und seinen Eigenschaften
Ausschreibungstext des Wettbewerbsthemas: „beyond … darüber hinaus“
Wind ist physikalisch die ausgleichende Strömung zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten.
Metaphorisch weist die Strömung auf den weiten Raum und hinter den Horizont.
Über Grenzen hinaus. Weite, Sehnsucht und Perspektiven in diesen Kriegszeiten.
Winde über Landschaften, Gedankenwelten und darüber hinaus.
Weiter als Zweifel, jenseits von Realitäten, außerhalb von Schubladendenken.
Ambivalenz zwischen Begrenzung – vermeintlicher Sicherheit – und Freiheit.
Immer im Austausch zwischen Hoch und Tief, nie eindeutig eins.
Wie finden sich Bilder über den Alltag hinaus? Bilder für Zukunft, Frieden und Klimahoffnung. Oder brauchen wir die brutale Wahrheit der Grenzen?
1. Preis ( 3.000 €) : Anne Heilmann "Vor dem Wind"
2. Preis (2.000 €): Piotr Weselowski, Karola Konieczny und Aleksander Bryk "Catch me if you can"
3. Preis (1.000 €) Ralf Witthaus "Perpetuum"
Sonderpreis ( 1.000 €) Ria Gerth "Stille" (Video)
Preisjury Kunstwettbewerb Jurorinnen:
Ursula Eske
ist freie Künstlerin und Gründerin und Inhaberin des Kunstraumes Atelier |Zwischen den Häusern| in Marburg. Ihre Installationen, Performances und Aktionen beruhen auf dem Dialog mit dem Ort des Geschehens mit all seinen räumlichen, städtischen, gesellschaftlichen und situationsbedingten Besonderheiten.
Nach ihrem Studium der Diplompädagogik an der Philipps-Universität Marburg und Ausbildung als Theaterpädagogin und Mentorin für Playing-Arts am Institut für Kulturarbeit in Frankfurt und Gelnhausen arbeitete Ursula Eske von 1988 bis 2002 als Theaterpädagogin und Bühnenbildnerin in den Bereichen Theater, Musical und Performance.
Sie ist Mitglied im BBK (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler) sowie in der
Dr. Carola Schneider
geb. 1962 in Stuttgart, studierte Kunstgeschichte und Romanistik in Aachen, bekam 1987 eine Tochter und wurde 1996 promoviert. Sie arbeitete als Kunstpädagogin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an Museen in Aachen, Würzburg und Wetzlar, leitete viele Jahre den Kunstverein "Kunsthaus Essen" und war städtische Kulturmanagerin in Halle/Saale. Seit Mai 2017 ist als Geschäftsführerin des Marburger Kunstvereins für die Organisation von Ausstellungen zeitgenössischer Kunst verantwortlich. Zudem ist sie freiberufliche Kuratorin und Kunstvermittlerin.
Sabine Stange
lebt und arbeitet seit 1969 in Kassel. An der Kunsthochschule studierte sie Dokumentarfilm und Kunstpädagogik. Sie war an internationalen Ausstellungen und Künstleraustauschprojekten beteiligt und hatte Studienaufenthalte in Berlin, Bonn, Florenz, Los Angeles und Venedig. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2022 mit dem Doris-Krinninger-Preis. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitete sie in verschiedenen kulturpädagogischen und kunstpädagogischen Zusammenhängen sowie im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung.
In ihrer künstlerischen Arbeit erforscht sie Fragen des Wahrnehmens und Sehens. Standen zunächst Dokumentarisches und Narratives im Zentrum ihres Interesses, verschob sich dies in den vergangenen Jahren mehr und mehr darauf, was sich in tieferen Schichten von intuitiv aufgenommenen Bildern zeigt an bildhaften Phänomenen und Strukturen.