1. Preis ( 3.000 €) : Anne Heilmann, Vor dem Wind
Die aus zwei Teilen bestehende Installation ist die künstlerische Übertragung von zwei Ausschnitten einer Wetterkarte: Ein Böeneinfall in der Passatwindzone und ein Tiefdruckgebiet des Nordatlantiks wurden mittels Verknüpfungen von Tampen – speziellen Seilen, die traditionell beim Segeln Verwendung finden – als Raumzeichnung dargestellt. Auf diese Weise entstand ein Netz mit teils unterschiedlich stark verdichteten, teils gänzlich offenen Stellen.
Ein weiterer Bestandteil sind eigene Texte der Künstlerin, die auf Schildern zu lesen oder über einen QR-Code hörbar sind.
Inspiriert von einer siebenmonatigen Reise auf einem Segelschiff gelingt es der Künstlerin, die poetische Sprache ihrer Texte mit der Knüpfarbeit auf subtile und stimmige Weise zu verbinden. Von ihrer subjektiven Erfahrung ausgehend, entsteht ein Kunstwerk, das bei der Betrachtung und beim Zuhören berührt und Assoziationen auslöst. Nicht nur für Segelnde, sondern für alle Menschen sind Wetter- und Windvorhersagen von großer Bedeutung. Anne Heilmann lotet ihre persönlichen Empfindungen von Winden unterschiedlicher Intensität aus und öffnet für die Rezipienten einen Reflektionsraum zum Thema Wind.
Jurytext von den Jurorinnen.